Schweres Erdbeben in Myanmar und Thailand
Medair hat sein Nothilfeeinsatzteam nach Myanmar entsandt, um den betroffenen Menschen in dieser dramatischen Situation beizustehen. Unser Team leistet gemeinsam mit anderen humanitären Hilfsorganisation und lokalen Partnern lebensrettende Nothilfe.
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Update 10.04.25 – 13 Tage nach dem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,7 wird die Lage in Myanmar zunehmend verzweifelter: Mehr als 3.500 bestätigte Tote, mehr als 5.000 Verletzte, überlastete Krankenhäuser, hunderte vermisste Menschen. Familien schlafen in Trümmern – ohne Unterkunft, sauberes Wasser oder medizinische Versorgung.
Nun wird klar, dass das Erdbeben anscheinend zum seltenen Typ der „Supershear“-Beben zählt. Dabei breitet sich der Bruch außergewöhnlich schnell entlang der Verwerfung aus und führt zu einem stärkerem Ausmaß an Zerstörung – auch in größerer Entfernung, als man bei einem normalen Beben erwarten würde.
„Dieses Erdbeben hat zu massiven Zerstörungen und riesigen Lücken in der Grundversorgung geführt, und das in einem Gebiet, in dem bereits 20 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind“, sagt Gareth Hughes, Direktor Internationale Programme von Medair International.
Die Folgen dieses besonders zerstörerischen Bebens behindern auch die Arbeit der Hilfsorganisationen vor Ort. In einigen Gebieten können die Opfer nur mit Hubschraubern erreicht werden. Der kleine Flughafen von Mandalay ist überfordert, was zu einigen Verzögerungen führt, so dass wichtige Hilfsgüter auf der Rollbahn liegen bleiben.
Darüber hinaus sind die Menschen, die durch die Erdbeben obdachlos geworden sind, im heißesten und trockensten Monat des Jahres extremer Hitze ausgesetzt. Und ohne sauberes Wasser besteht die Gefahr, dass sich Cholera und Durchfallerkrankungen schnell ausbreiten. In diesem Zusammenhang sind nur 32 von 167 beschädigten Krankenhäusern funktionsfähig.
Medair arbeitet vor Ort mit lokalen Partnern zusammen, um Leben zu retten und den Bedürftigen die dringend benötigte Unterstützung zukommen zu lassen. Die Zusammenarbeit mit den richtigen Organisationen in schwer zugänglichen Gebieten erhöht unsere Wirkung.
„Aufgrund der bisherigen Arbeit von Medair im Land, der genauen Kenntnis der Gegebenheiten und der bestehenden Beziehungen zu vielen Partnern sind wir in der Lage, die Hilfe schnell aufzustocken und mit Qualität und technischem Fachwissen den Bedürftigsten mit lebensrettenden Maßnahmen zu helfen“, sagt Hughes.
29.03.25 – Ein Erdbeben der Stärke 7,7 hat sich am Freitag, 28.03.25, gegen 14.20 Uhr Ortszeit (07.20 Uhr MEZ) 16 Kilometer nordwestlich der myanmarischen Stadt Sagaing ereignet. Auch in der zweitgrößten Stadt des Landes Mandalay mit zwei Millionen Einwohnern sind viele Gebäude stark beschädigt oder bereits eingestürzt.
Große Teile Thailands sind ebenfalls betroffen, u.a. die Hauptstadt Bangkok. Die Erschütterungen waren zudem in China, Vietnam, Kambodscha, Bangladesch und Indien zu spüren. Nach dem heftigen Erdbeben in Myanmar ist es in der Region zu Dutzenden Nachbeben gekommen.
Die Zahl der bestätigten Opfer steigt stündlich und liegt bereits bei weit über Tausend Menschen. Laut einer Schätzung der US-Erdbebenwarte USGS könnten in Myanmar und den weiteren betroffenen Regionen insgesamt mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen sein.
In Sagaing leben 1,3 Millionen Binnenflüchtlinge – ein Drittel aller Binnenflüchtlinge in Myanmar. Myanmar ist das Land mit der fünfthöchsten Zahl von Menschen, die weltweit humanitäre Hilfe benötigen – 20 Millionen, d. h. etwa ein Drittel des Landes.

AP Photo/Aung Shine Oo